Um was geht es?
Vorbilder und Rollenbilder prägen unsere Gesellschaft entscheidend mit. Die traditionellen Geschlechterrollen sind in der Schweiz noch immer fest verankert. Obwohl der Fokus oft auf den Veränderungen für die Frauen liegt, überdenken auch die Männer ihre Rolle, insbesondere in Bezug auf die Familienstrukturen: Immer mehr Väter streben eine aktivere Rolle in der Kindererziehung an, und Paare bemühen sich um eine gleichberechtigte Aufteilung von Familienarbeit und Beruf – ein deutlicher Wandel ist spürbar.
Dennoch stecken in unseren Köpfen alte Geschlechterstereotypen fest. Bestimmte Normen sind über Jahrhunderte geformt und tief im kollektiven Gedächtnis verankert (🔑). Diese Wertvorstellungen prägen Kinder und Jugendliche, die sich damit identifizieren und versuchen, ihnen zu entsprechen. Die Auswirkungen dieser Klischees werden im Berufsleben verdeutlicht: Frauen verdienen im Durchschnitt weniger, entscheiden sich seltener für technische Berufe und übernehmen nach wie vor den Grossteil der Care Arbeit. Diese Präferenzen führen dazu, dass Frauen eher Teilzeitarbeit arbeiten, was zu…:
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Einkommensunterschieden,
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begrenzten Aufstiegschancen und
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Schwierigkeiten beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt
… und schliesslich zu einem Gender Pension Gap führen können.
Die Herausforderungen für eine Gleichstellung sind jedoch vielfältig und gelten als Barrieren, die der Gleichstellung im Weg stehen:
- Unbewusste Vorurteile (Unconscious Bias)
- Fehlende Rahmenbedingungen (zu hohe Kosten von Kinderkrippen, fehlende Infrastruktur bei den Ganztagesschulen und zu hohe Steuerkosten bei der Familienbesteuerung)
Es ist an der Zeit, gemeinsam an der Schaffung einer Gesellschaft zu arbeiten, in der die Gleichstellung der Geschlechter nicht nur ein Ziel, sondern eine Realität ist.
Und was können Sie tun?
- Machen Sie sich Ihr Rollenverständnis bewusst, von Ihnen und von anderen, von Ihrem und vom anderen Geschlecht.
- Vergessen Sie hierbei nicht Ihre unconcious biases, also unbewusste Vorurteile, die zwar jede und jeder hat, denen sich aber gewiss nicht jede und jeder bewusst ist. Dazu ist dieser Text aufschlussreich.
- Schubladendenken und Stereotype können uns im hektischen Alltag helfen, sind aber hinderlich, wenn es um faire und nachhaltige Entscheidungen geht, vor allem im Berufsleben.
- Vernetzen Sie sich mit Organisationen, die weiterhelfen.
- Bleiben Sie am Ball.
Organisationen
Folgende Akteure engagieren sich in der Schweiz im Bereich Gesellschaft für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wie auch für die Gleichstellung von Frau und Mann.
alliance F ist als Dachverband die politische Lobby-Organisation für die Gleichstellung von Frau und Mann in Wirtschaft, Beruf, Familie und Gesellschaft. Mit ihren zahlreichen Mitgliedern vertritt alliance F die Interessen von rund 400'000 Frauen in der Schweiz. Politische Rahmenbedingungen, die Beseitigung diskriminierender Lohnunterschiede, die Reform der Altersvorsorge, eine bessere Vertretung der Frauen in Verwaltungsräten und Kaderstellen sowie die Prävention und Bekämpfung häuslicher Gewalt. All diese Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützt auch die taskforce4women.
Die League of Leading Ladies (LLL) ist ein Business Club für Unternehmerinnen und C-Level Ladies internationaler Unternehmen aus allen Branchen – vom internationalen Mittelstand bis zum Global Player.
Die LLL wurde 2014 von der Schweizer Serienunternehmerin Sandra-Stella Triebl gegründet. Sie ist nur auf Einladung zugänglich.
We Connect Collaborate - WeCoCo ist eine community-geführte Plattform von Frauen für alle, denn Vielfalt gewinnt. Wir verbinden Disruptor:innen, Macher:innen und Zukunftsgestalter:innen, um Innovationen zu fördern. WeCoCo ist ein Katalysator für Veränderungen, um eine inklusivere Zukunft mitzugestalten, die mehr Frauen in Innovation, Unternehmertum und Führung einschliesst.