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Mutter und Künstlerin sein – geht das?

Julia Weber, die Schriftstellerin und Journalistin, war zum zweiten Mal schwanger, als sie sich zum ersten Mal fragte: Kann sie ihre beiden Rollen vereinen? In ihrem neuen Buch «Die Vermengung» verarbeitet sie literarisch diesen inneren Konflikt. Ihr neues Buch «Die Vermengung» spielt auf zwei Ebenen. Einerseits sind da Ausschnitte aus dem Roman, den Julia Weber noch vor der zweiten Schwangerschaft schrieb. Hinzu kommt die Ebene der Icherzählerin, welche der Schriftstellerin sehr ähnlich ist.

Obwohl sie bereits eine Tochter hat, stellt sich Julia Weber zum ersten Mal die Frage: Wie kann ich noch Künstlerin sein, wenn ich Mutter bin? «Mein Mann – der auch Schriftsteller ist – und ich sagten uns beim ersten Kind, dass wir beide mit unserer Kunst genauso weitermachen würden wie bisher», sagt Weber. Und sie würden das emanzipiert und modern tun. Doch in ihnen hallten Muster nach, in denen sie selbst aufgewachsen waren. Mit der Zeit und als die erste Tochter schon kein Baby mehr war, merkten sie, dass das so nur mit enormem Kraftaufwand funktionierte.

Julia Weber dachte, dass sie immer entweder Künstlerin oder Mutter sein werde, aber nie beides gleichzeitig. Und fürchtete, dass die eine Rolle der anderen keinen Platz mehr lassen würde. Das Buch entstand intuitiv. «Ich verarbeite literarisch, wer ich als Mutter und als Mensch bin und wie das zusammengeht», sagt Weber.

Ihre Romanfiguren entspringen ihrem Leben und Arbeiten; Weber zitiert auch Schriftstellerinnen.. «Durch die verschiedenen Figuren beschreibe ich Kräfte und Widerstände, die Frauen in der Gesellschaft wahrnehmen», sagt die Schriftstellerin.

Anfang April erschien «Die Vermengung» im Limmat-Verlag. In den kommenden Wochen wird Julia Weber mit ihrem Buch auf Lesereise gehen.